Curated by…

In diesem Durchgang der Muslim*Contemporary haben wir nicht nur tolle Künstler*innen mit spannenden Arbeiten dabei, sondern auch talentierte Kurator*innen die für die Gestaltung und Organisation des heurigen Programms zuständig sind. Es sind leidenschaftliche und visionäre Persönlichkeiten aus verschieden Bereichen, die dafür gesorgt haben dass das Programm so vielfältig und abwechslungsreich ist. Wir stellen sie euch vor:

Salam Oida Kollektiv

Asma Aiad ist Konzeptkünstlerin, Aktivistin und Mitbegründerin von Salam Oida. Sie schloss ihren Master in Gender Studies zum Thema Islamischer Feminismus ab und promoviert derzeit an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ihr Aktivismus und ihre künstlerische Arbeit beschäftigen sich mit Antirassismus, Feminismus und der Dekonstruktion von Stereotypen.In ihren verschiedenen Arbeiten wie "This is not a headscarf" oder „(Un)Seen Sacred Spaces" setzt sie sich mit ihrer muslimischen Identität in Österreich und Europa und Themen wie Diskriminierung, Repräsentation und Kunst auseinander.

Imen Bousnina ist Modedesignerin aus Wien. Sie absolvierte ihren Bachelor in Fashion & Textile an der University of West London und gründete 2019 ihr Modest Fashion Label IMEN BOUSNINA. Ihr Label möchte mehr Inklusion in der Modewelt schaffen und Menschen die Möglichkeit bieten, sich unabhängig von ihrer Herkunft, Kultur, Religion oder ihrem Alter modebewusst zu kleiden. Sie hat an internationalen Fashionshows und Ausstellungen teilgenommen wie in Jakarta und Dubai. Imen ist Creative Director bei Salam Oida. 

Ines Mahmoud ist Masterabsolventin der Kunstuniversität Linz und der FH Joanneum. Sie ist UI/UX Designerin und Content Creatorin aus Graz. Sie ist Mitbegründerin von Salam Oida. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich spielerisch mit gesellschaftskritischen Themen wie dem Zugang zum Arbeitsmarkt für Menschen mit Migrationshintergrund oder der Frage, wie finanzielle Gesundheit für Frauen aussehen kann, und erarbeitet diese Themen in visuellen Projekten auf.


Angie-Shahira Pohl

Angie-Shahira Pohl produziert unterschiedlichste Formate im Kunst und Kulturbereich in Österreich. Ihre Ursprünge liegen im Modebereich. Sie war in den Aufbau und die Leitung von Shops wie der Burggasse24 involviert und jahrelang als Stylistin u.a. für die Band Bilderbuch tätig. Seit 2010 arbeitet sie zudem im Musik, Film und Kunstbereich und übernahm dabei die Produktion oder Produktionsleitung unterschiedlicher Projekte und Festivals wie Vienna Contemporary, Die Angewandte - Modeklasse Show, Videodrehs für Esrap, Secession Wien, sound:frame, CIVA oder der Diagonale.. Durch die mehr als zehnjährige Erfahrung in den Bereichen Mode, Musik und dem allgemeinen Kulturbereich hat Angie Pohl eine starke Expertise mit großer Bandbreite entwickelt und ein großes Netzwerk aufgebaut. Seit 2021 organisiert sie in Zusammenarbeit mit Asma Aiad ausserdem immer wieder Community Networking Formate die gezielt und nachhaltig alle Teilnehmer*innen vernetzen sollen.

Javaneh Verein

Der Verein Javaneh sieht sich wie aufblühende Knospen, die den Frühling symbolisieren und eine Kraft des Wandels und der Revolution in sich tragen. Ihre Mission besteht darin, eine Gemeinschaft zu schaffen, die den langen Winter metaphorisch überwindet und Brü­cken baut, um das alltägliche Leben der Menschen in der Diaspora sichtbar zu machen. Als junge Menschen, die aus konfliktreichen Orten stammen, haben sie sich zusammenge­funden, um gegen Diskriminierung anzukämpfen und Räume für diejenigen zu schaffen, die oft übersehen werden. Ihre Energie und Leidenschaft sind darauf ausgerichtet, positive Veränderungen herbeizuführen und Menschen in der Diaspora zu unterstützen. Ihr Hauptanliegen als Verein Javaneh ist es, eine starke und unterstützende Gemein­schaft in der Diaspora aufzubauen. Sie wollen einen Raum schaffen, in dem sich Menschen gegenseitig unterstützen, Erfahrungen austauschen und gemeinsam wachsen können.

Mehmooni ist eine Veranstaltungsreihe des Vereins Javaneh.
Der Abend versteht sich als ortsunabhängiges Carpet Picknick. Es wird ein Zusammenkommen am Teppich stattfinden, um miteinander zu reden, zu speisen, zu tanzen und zu diskutieren. Bis­her lag der Fokus der Diskussionen auf Kurdistan, Afghanistan und dem Iran und zog auch Menschen aus der Diaspora an.

Anahita Neghabat

Anahita Neghabat ist Sozialanthropologin, Künstlerin und Aktivistin und beschäftigt sich mit kritischer Bildung, intersektionalem Feminismus und (antimuslimischem) Rassismus. Sie ist Researcherin-in-Residence im KinderKunstLabor, einem Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst. Seit 2019 kommentiert sie als @ibiza_austrian_memes mit satirischen Bildern die österreichische Innenpolitik und wurde für diese Arbeit 2022 von der Schwarzkopf Stiftung als Young European of the Year ausgezeichnet.


Qamareen aka. Luna Al-Mousli

Qamareen Aka. Luna Al-Mousli, spielt Lieblings-Wohlfühl-SWANA-Klänge, eine Kombination aus Pop, Indie und elektronischen Beats, die alle durch die Nacht tanzen lassen. Sie kreiert Räume, bildet Community und leistet Widerstand durch Musik, die sich die Freiheit nimmt, sich zu verbreiten, Spuren zu hinterlassen und auf die Umgebung zu wirken. Qamareen (= zwei Monde) symbolisch für die langen Nächte in Verbundenheit, in denen sich Menschen in SWANA Rhythmen begegnen, die Zeit vergessen bis der nächste Mond den Himmel erleuchtet.

Luna ist dieses Jahr Kuratorin eines Tanzabends namens “Raksuna" im Rahmen der MuslimContemporary 2023. Raksuna präsentiert eine Neuerfindung der melancholischen Feierkultur mit Musik aus der SWANA-Region und lädt dazu ein, sich dem Tanz hinzugeben. Die Veranstaltung reflektiert die Gastarbeiterinnenbewegung, die nicht nur Arbeitskräfte und Sprache, sondern auch verschiedene Tänze, Körperbewegungen und Musik von einer Generation zur nächsten in privaten Räumen weitergab.

Fotocredit: Zoe Opratko