Muslim*What?

Muslim*Contemporary 2024
ein Projekt von
Salam Oida
“Spieglein, Spieglein an der Wand. Sind wir zu muslimisch für dieses Land?”

21. Oktober – 09. November 2024
Wien I Steiermark I Kärnten I Vorarlberg I

Es war einmal ein Land ohne Grenzen, ein Garten für alle. Kunst und Kultur überall: In Parks, in jeder Gasse, in Gemeinschaftsräumen und im weiten Reich des Internets — Orte für Geschichten und Träume.

Wir jäten das Unkraut, wir bepflanzen die Museen und Galerien, wir gießen und pflegen die Straßen mit Bildern und Worten. Muslim*innen sind mehr als Baklava und Çay, mehr als Musik und Tanz. Sie sind Gastgebende und Kunstschaffende, und sie stören den Betrieb:

„Spieglein, Spieglein an der Wand, sind wir zu kritisch, zu divers, zu solidarisch für dieses Land?“

Trotz aller Reden über Diversität in Kunst und Kultur bleiben strukturelle Veränderungen aus. Kunstschaffende, die von Rassismus betroffen sind, werden im Kunstbetrieb nur flüchtig und selektiv eingeladen. Sie dienen als schmückendes Beiwerk, geduldet auf Zeit und ausgeschlossen von wichtigen Entscheidungspositionen. 

“Spieglein, Spieglein an der Wand. Sind wir zu muslimisch, zu Schwarz, zu migrantisch für dieses Land?”

Mit der diesjährigen Edition der Muslim*Contemporary wagen wir einen Schritt in die Welt der Märchen und Träume. Wir begeben uns auf eine Reise, die kritische Fragen an Österreich und Europa stellt und über die typischen Erzählungen hinaus blickt.

Wir erlauben uns, gemeinsam über ungesagte Wahrheiten zu sprechen und Erlebnisse und Gefühle zu teilen, die noch keinen Namen haben. Wir wollen uns über die täglichen Herausforderungen austauschen und Strategien entwickeln. Vor allem aber wollen wir Räume schaffen, in denen unsere Träume und Sehnsüchte einen Platz finden – Räume, die uns oft verwehrt werden; Räume, die wir uns erkämpfen.

Denn unsere Geschichten und Gefühle bleiben viel zu oft unerzählt und unaufgeschrieben. Unter dem Motto „Sind wir zu muslimisch für dieses Land?“ wollen wir die Komplexität von Identitäten und Zugehörigkeit auf die Bühnen, auf Papier und in die Köpfe tragen:

 „Spieglein, Spieglein an der Wand, Österreich, bist du bereit für uns allesamt?”

MUSLIM*WHAT?

Muslim*Contemporary ist das multidisziplinäre, antirassistische, intersektional- feministische Festival, das Österreich fehlte – und das es noch immer braucht! Bei diesem mehrtägigen Festival werden der Stellenwert und die Teilhabe muslimischer Communities in der österreichischen Gesellschaft reflektiert. Es geht um Kunst, Vermittlung und Austausch.

Das Festival legt den Fokus auf Ausstellungen mit einem umfangreichen dialogischen und partizipativen Programm  an verschiedenen Orten der Stadt, darunter auch im Exhibit der Akademie der bildenden Künste Wien. Dort wird eine Vielzahl an künstlerischen Arbeiten präsentiert und durch Workshops, Lesungen sowie durch Safer Spaces und Konzerte begleitet. 

Die heurige Ausgabe des  Festival von Asma Aiad, Esma Bošnjaković und Anahita Neghabat kuratiert und vielen weiteren Personen ko-kuratiert und von Salam Oida getragen.